Ein interessanter Vortrag!

Was bleibt? Vielleicht ein Handout? Oder ein Beispiel? Eine vage Erinnerung?
Wenn Sie Nutzen aus Vorträgen ziehen möchten, gebe ich Ihnen hier Tipps wie effizient mitschreiben Ihnen hilft.

 

1. Vor dem Vortrag – Ziele & das Mitschreiben planen

Überlegen sie sich bevor der Vortrag beginnt, was Sie bewegt, hinzugehen. Interessiert sie der Referent? Was interessiert Sie am Referenten? Interessiert sie das Thema? Haben Sie konkrete Wünsche, Fragen, aktuelle Probleme zum Thema? … Das Nachdenken dauert nur wenige Minuten und Sie machen den ersten Schritt zu mehr Nutzen.

Überlegen Sie Ihre Ziele, was Sie erfahren, klären möchten. Notieren Sie dies so, dass Sie es beim Vortrag im Blick haben, fokussiert zuhören und mitschreiben können.
Überlegen Sie sich eine für Sie geeignete und zu Ihren Zielen passenden Methode des Mitzuschreibens.
Ich stelle Ihnen gleich 3 Methoden vor.
Bereiten Sie vorher das Papier vor, haben sie Ihre Ziele dabei und Stifte sowie eine Schreibunterlage.

 

2. Beim Vortrag – Methoden für’s effiziente Mitschreiben

Wird es Handouts oder ein Mail mit den Unterlagen geben? Was umfassen die Handouts/das Mail? Fragen Sie vor Beginn nach und sparen Sie so Energie.

Und los geht’s:

A „Die Wunderseite“ (Stangl, W., Stangl, B.)

Mitschreiben mit der Wunderseite

Die Wunderseite vereint Mitschreiben und Denken

Im Bild oben sehen Sie eine „Wunderseite“ aus dem Schulunterricht: eine Textmitschrift, ggf. mit einigen wenigen Abbildungen.

Die Ränder werden systematisch genutzt. Z.B. mit Definitionen, Skizzen, Fragen = mit allem, was Sie hervorheben wollen oder „nebenbei denken“ und festhalten wollen. Das können auch Ideen sein, zu denen Sie der Vortragende inspiriert.
Sie können auch die Seite halbieren und die eine Hälfte für die Informationen aus dem Vortrag nutzen und die andere Hälfte für Hervorhebungen und Ihre Gedanken („Cornell-Methode“).

B Eine Mind Map
Analog der Elemente der Wunderseite nutzen Sie für die Elemente ein passendes Äste-System. Zeichnen Sie vor dem Vortrag bereits den Ast mit Zielen und Äste mit Fragen. Und dann im Vortrag weitere Äste entsprechend der Inhalte, Fragen, Ideen.

C Sketchnotes
(Notiz-Skizzen, Minitext + Bild )
Sketchnotes? Sketchnotes erkläre ich hier.

Das man damit schnell sein kann, wenn man ab und an etwas skizziert und so geübt ist, scheint klar. Doch Sketchnotes sind noch viel mehr: Vitamine für’s Gehirn. Weil sie:

  • unsere Aufmerksamkeit beim Vortrag vergrößern,
  • wir abstraktes Wissen aus dem Vortrag in Objekte = Bilder übersetzen und so leichter verstehen und uns bereits aneignen,
  • diese Bilder und Texte vielfältige Signale sind und uns so helfen auch später den Nutzen des Vortrages zu erinnern.

Viele Vorteile mit Sketchnoting

Nicht zu unterschätzen: dies ist gleichzeitig ein Kreativ-Training.

 

3. Nach dem Vortrag – Nutzen sichern

Aus den Augen aus dem Sinn? Nein! Denken sie an den Nutzen und transferieren Sie so motiviert, umgehend Ihre Schlussfolgerungen/Ideen in Ihr Planungssystem/Ihren Ideen-Speicher. Legen Sie Unterlagen gleich sinnvoll ab. Das „kostet“ vielleicht 5 Minuten mehr. Doch meist erzielt man gerade so den größten Nutzen aus dem Vortrag.
Vielleicht wollen Sie von der Art des Vortragenden good practices mitnehmen? Dabei unterstützt Sie ein Arbeitsblatt von mir.

 

Wie Sie als Vortragender Mitschreiben unterstützen

Sie möchten als nützlicher Referent in Erinnerung behalten und weiter empfohlen werden? Neben nützlichen Inhalten werden es Ihnen die Mitschreiber danken, wenn Sie ihnen das Mitschreiben erleichtern.

Kskan

Zum Beispiel indem Sie,

  • die Struktur Ihres Vortrags sichtbar aufhängen,
  • nicht zu schnell sind, Pausen machen,
  • wenn es Ihnen das wert ist, Papier und ordentliche Stifte spendieren.


Quellen:
(„Cornell-Methode“) Briggs, Saga (2014) How To Take Notes: Learning From The Strategies That Set Straight-A Students Apart auf informED

(Stangl, W., Stangl, B.) Abbildung Wunderseite aus Stangl, Werner, Stangl, Benjamin Benjamins & Werners Praktische Lerntipps

Videos v.o.n.u. via UNIVIENNA BLOGGT Effektiv in der Vorlesung mitschreiben – Sketchnotes (2013) und via informED How To Take Notes: Learning From The Strategies That Set Straight-A Students Apart (2014)