Aktivierende und abwechslungsreiche Methoden für Wissenstransfer und Wissensmanagement sind eine meiner beruflichen Leidenschaften. Gern trage ich selbst Methoden bei.

Heute stelle ich Ihnen eine neue Methode von mir vor, einen Hackathon mit dem Sie Wissen „befreien“.

 

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Hackathon – das agile Workshopformat

Übersetzt man agil mit flink und beweglich so ist das ein Hackathon im besten Sinne dieser Worte.
Ein Hackathon ist ein sehr praxisorientierter Workshop. Es werden auf ein Ziel fokussiert Anwendungen programmiert. In Teams, die sich zumeist vor Ort zusammenfinden. Mit den Ergebnissen wetteifern sie auch – je nach Setting – um Preise. Dies über ein paar Stunden oder Tage.

Hackathon bedeutet vom Wortstamm her: Mix aus Kniff (= Hack) und Marathon. Zuerst entstand er im Softwareumfeld gegen 1999.

Als Einführung kann es Fachvorträge zum Ziel des Hackthons geben.

Nach diesem Start in der Softwarebranche verbreitete sich das Format weiter, u.a. mit

  • Programmieren für einen guten Zweck
  • Start-up trifft auf etablierte Firma-Hackathons
  • Hackathons zu Gesundheitsvorsorge-Kommunikation
  • Science Hack Days
  • Open Data Hackathons

Open Data Hackathons beschäftigen sich damit, Daten zu befreien und etwas Sinnvolles mit diesen Daten zu machen. Das hat meine Fantasie angeregt. Das ich immer interessante Formate für Fachveranstaltungen suche und sammle und gerade wieder Anfragen habe, kam dazu. Dieser kreative „Zusammenstoß“ führte zu meiner Idee, Wissen zu befreien.

 

Knowathon – befreit Wissen

Hackathon + Wissensmanagement = Knowathon

Bei Vereinen, Organisationen, Firmen und Forschungseinrichtungen sammelt sich viel Wissen an. Nicht alles kann immer präsent sein. Auch bei funktionierendem Wissensmanagement gerät Wissen in den Hintergrund. Mal zu Recht, mal nicht. Unter Umständen ist das Wissen im Hintergrund doch wertvoll. Besonders auch in Kombination mit weiteren Wissensbausteinen.

Möchte man eine aktuelle Frage, Herausforderung, ein Problem lösen, kann es also sinnvoll sein, erst mal die eigenen Wissensvorräte daraufhin durchzugehen.
Zusätzlich zu der Chance, wertvolles Wissen zu erkennen, hilft dies nebenbei:

  • einen Blick auf den IST-Zustand des Wissensmanagements zu werfen,
  • miteinander zu lernen,
  • Wissen zu transferieren.

Unternimmt man diese Wissensreise als Knowathon-Workshop abteilungsübergreifend, verstärken sich diese positiven Effekte.

Ablauf

  1. Ein Knowathon braucht ein klares Ziel. Ist es groß oder sehr vielfältig, unterteilt man es in Einzelziele und lässt Teams parallel Einzelziele lösen.
  2. Zu Beginn sollte das Ziel genau erklärt und verstanden werden. Zum Beispiel mit kurzen Vorträgen von Stakeholdern. Auch ein Warm-up für die Teilnehmer erleichtert den Start, wenn sich nicht alle kennen.
  3. Zu allen bekannten Ressourcen, Datenbanken, Verzeichnissen benötigen die Teilnehmer Zugriff. Natürlich werden damit geltende Zugriffsregeln nicht außer Kraft gesetzt. Muss Zugriff beschränkt werden, sind auf jeden Fall Einzelpersonen mit Zugriff dabei. Für eventuelle weitere Zugriffsfragen ist ein IT-Ansprechpartner verfügbar.
    Außer dem o.g. expliziten Wissen lohnt es sich auch zu überlegen, wer könnte noch Wissensträger sein.
    Natürlich ist der Blick auf externes Wissen ebenfalls von Vorteil.
  4. Gemischte Teams, also aus unterschiedlichen Abteilungen beziehungsweise mit unterschiedlichen Aufgaben weiten den Blick und auch den Zugang zu Wissen. Die Teams sollten allerdings nicht zu groß sein, damit jeder gehört wird.
  5. Und dann wird auf das Ziel hin recherchiert. Die Wissensfunde werden dafür zuerst in Teams und dann teamübergreifend zusammengestellt, diskutiert und dokumentiert. Außerdem werden Schlussfolgerungen für’s Wissensmanagement gezogen. Ein Wrap-up würdigt und beschließt den Knowathon.

Ein Knowathon ist in Bezug auf Zeitdauer und Teilnehmerzahl entsprechend des Zieles sehr skalierbar.
Außerdem eignet er sich für viele Arten von Zielen. Zum Beispiel auch, um eine Wissensdatenbank zu befüllen beziehungsweise als Pre-Event für einen Service Design Workshop.

 

Knowathon – etwas für Sie?

Wie schon oben erwähnt, probiere ich das Format gerade aus. Wenn Sie auch neugierig sind und es ausprobieren, freue ich mich, von Ihren Erfahrungen zu hören.

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