Formate, die Fachwissen in Bewegung bringen, sind meine Leidenschaft. Ich bin dafür immer auf Entdeckungsreise oder erfinde sie selbst und nutze sie, wo sie zu Zielen von Fachveranstaltungen und Projekten passen. Hier stelle ich Ihnen wieder ein solches Format vor.
Klebepunkt, Fähnchen, Skizze und Modell
In Wien zu leben, ist aus vielen Gründen eine feine Sache. Einer davon ist für mich die Vienna Design Week.
„Die VIENNA DESIGN WEEK ist Österreichs größtes kuratiertes Designfestival. Seit 2007 bespielt sie Wien mit zuletzt rund 200 Veranstaltungen mit 40.000 BesucherInnen.“ (VIENNA DESIGN OFFICE, 2019)
Sie bringt Design-Wissen in Bewegung: gratis und verlässlich.
In den letzten Jahren kam zu allen Design-Aktivitäten hinzu, dass die Festivalzentrale und einige der Ausstellungen immer in interessanten Gebäuden stattfanden. Die Gebäude standen zumeist zwischen zwei Nutzungen leer und quasi bereit für die Vienna Design Week. Damit bekommt man auch die Chance, ungewöhnliche Orte zu erkunden. 2019 war das ein ehemaliges Bankgebäude im 9. Wiener Gemeindebezirk, dem Alsergund.
Was Sie für das folgende Beispiel auch wissen müssen, jeder Bezirk in Wien besitzt ein Bezirksmuseum. Dass veranschaulicht seine Geschichte und Gegenwart. Darüber hinaus haben einige noch Schwerpunkte, wie zum Beispiel Rauchfangkehrer in Wien oder Circus und Clowns.
Zwei in Wien wohnende Gestalterinnen – Lucy Li und Staphanie Kneissl – brachten nun den Alsergund und sein Museum auf ungewöhnliche Weise in die Vienna Design Week ein:
„Mit ALSERGRUND IM SCHAUKASTEN entsteht eine Dependance eines Bezirksmuseums, die statt der Geschichte des Alsergrundes jene der Besucherinnen und Besucher in den Fokus rückt. Wie könnte ein solches demokratisches Museum aussehen, in dem sich alle Locals repräsentiert fühlen? In dem Alltagsleben statt Zeitgeschichte ausgestellt wird? In dem die Bewohnerinnen und Bewohner selbst kuratieren?“ (VIENNA DESIGN OFFICE, 2019)
Das gewählte Visualisierungsformat lässt sich mit gängigen Büro- und Bastelmaterialien umsetzen.
Zum Beispiel mit vorbereiteten Informationen zum Start und Klebpunkten:
Mit kreativen Lückentexten:
Mit kreativen Fragen:
Mit Templates und Bastelmaterial:
Diese Visualisierungsmethode und die Materialien sind leicht übertragbar auf andere Themen und Ziele in Fachveranstaltungen und in die Firma.
So können Sie Wissen kreativ in Bewegung bringen
Stellen Sie sich vor, Ihre KollegInnen aktualisieren Ihr Firmenlogo :-)
Wenn das für Ihre Kultur ein zu großer Schritt wäre, stelle ich hier (Methode 1) einen weniger herausfordernden Schritt aus meiner Arbeit vor.
Natürlich sind die Ergebnisse keine statistisch korrekte Erhebung. Es entsteht jedoch auf jeden Fall ein leicht und vielfältig erzeugbares Stimmungsbild. Wissen wird externalisiert und sichtbar.
Wissensbilder entstehen,
- die aktivieren,
- vernetzen,
- Erkenntnisse bringen
- und Wissen sowie Haltungen sichtbar machen.
Sehr gute Erfahrungen habe ich in meiner Arbeit damit für Fachveranstaltungen und auch Projekte gemacht. Es wäre immer schade gewesen, auf dieses Wissen (in den Ergebnissen, in den Gesprächen dazu) zu verzichten.
Kombinierbar sind die Visualisierungen dann mit vertiefenden Formaten. Hier bei diesem Beispiel war das eine Paneldiskussion über die Zukunft der Bezirksmuseen.
Wie wäre es mit einem kleinen Test bei Ihnen?
In meinem Pinterest-Board finden Sie noch mehr Inspirationen dafür.
Falls Sie dieses Museumsprojekt gern besucht hätten, können Sie das in einem Video auf der Webseite von Stephanie Kneissl (Link unten).
Literatur:
Titelbild: Vladislav Klapin gratis auf Unsplash
Text-Abbildungen 1 – 3 Fotos von mir.
Text-Abbildungen 4 – 5 Fotos Webseite von Stephanie Kneissl > Projects > Alsergrund im Schaukasten (2019)
(VIENNA DESIGN OFFICE, 2019) VIENNA DESIGN OFFICE, Verein Neigungsgruppe Design (2019) Webseite
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